Die Bibel als LARP-Con? – Wie kann das gehen?

 

Wer versucht, Geschichten oder Inhalte der Bibel als LARPs umzusetzen, geht in jedem Fall ein großes Risiko ein: Einerseits begibt er sich in eine vorgegebene Geschichte. Andererseits erfordert das Genre einen offenen Ausgang. Essenziell sind jedoch nicht historische Details, sondern die Chance, Entscheidungen, Emotionen und den Wandel von Identitäten selbst nacherleben und nachvollziehen zu können. Das schließt die Chance ein, auch biblische Geschichten zu einem ganz anderen Ende führen zu können. Das gilt es bei aller Liebe zur biblischen Geschichte  zu respektieren ...

 

Biblische Erzählungen und Inhalte können in jede Zeit projeziert werden. – Sie sind nicht daran gebunden, in ihrem originalen Umfeld gespielt zu werden: Ob Mittelalter oder Fantasy, ob Science Fiction oder Western ... Nichts ins unmöglich und Erzählungen in der Welt von Narnia bieten sich ja regelrecht an. Jede Art von Umsetzung biblischer Geschichten nennen wir "Bible-Larp". Wo biblische Geschichte in einem genuin biblischen Kontext spielen, bilden sie die Chroniken von Canaan. Um der besseren Spielbarkeit willen haben wir diese Chroniken in fünf Zeitalter untergliedert.

Das erste Zeitalter
(ca. 0 –2000 Jahre nach der Schöpfung)

Vor allen Zeitaltern, zu Beginn unseres Äons, schuf Gott aus Tohuvabohu Himmel und Erde. Doch die Menschen zerbrechen den einzigen Halt in einer haltlosen gewordenen Welt. So beginnen sich Brüder umzubringen und streben danach, wie Gott zu werden. Gott tun sie zahllosen Opfer leid, so dass er der Menschheit beinahe ein Ende seitzt. Ein Zeichen setzt er an den Himmel als Zeichen seiner ungebrochenen Treue.

 

Das zweite Zeltalter
(ca. 2000–2500 Jahre nach der Schöpfung)

Einen Mann wählt sich Gott und beginnt mit ihm eine neue Geschichte. Als Vätergeschichten geht die Geschichte Abrahams, Isaaks und Jakobs in die Menschheitsgeschichte ein.

 

 

Das dritte Zeitalter

(ca. 2500 – 3400 Jahre nach der Schöpfung)

Nach 400 Jahren Sklaverei gelingt den Hibraim die Flucht in die Wüste. Mehr als 40 Jahre später, Entbehrung und Flucht gelingt es den Hibraim, eine neue Heimat zu finden. Sie wurden seßhaft, wählten sich Richter, später Könige. Einige von ihnen sollten später als einige der größten Königen der Geschichte gelten. Doch das Land teilte sich, die Wege trennten sich und die Macht des dritten Zeitalters begann zu verfallen. So wie der Aufsteig begann, so endet das ganze Volk: In Sklaverei.

 

Das vierte Zeitalter

(3400 – 4000 Jahre nach der Schöpfung)

Aus der Asche der Gefangenschaft Babylons erhebt sich sich eine neue Kultur: Das Judentum. Wer kennt nicht Daniel in der Löwengrube oder Nehemia, der die alte Stadt wieder neu erbaute? Über fünf Jahrhundertetoban die Kriege der Griechen, Ptolemäer, Seleukiden und das Land schwank zwischen Verlorenseit und immer wieder aufkeimen neuem Lebensmut. – Bis ein brutales und gewalttätiges Volk aus dem Westen auftaucht und alle Völker seiner Diktatur einverleibt: Die Zeit der pax romana.

 

Das fünfte Zeitalter

(ca. 4000 – 4200 Jahre nach der Schöpfung)

Ein Täufer fordert die totale Hongabe an Gott. Aus dem Nichts erscheint ein Baumeister in Galliläa und spricht vom Beginn der Gottesherrschaft. Das alles polarisiert die Gesellschaft: Einige halten das für bare Münze, andere verfolgen sie bestialisch. Der Streit wird in allen bekannten Ländern ausgetragen und bis in die Mitte der Macht nach Rom getragen.